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1994-09-22
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189 lines
Der Prophet Zephanja.
\1\
Ankündigung der Eroberung Judas als Bild des Zorns Gottes am Tag
des HERRN.
$1$ Das Wort des HERRN, das geschah zu Zephanja, dem Sohn des
Kuschi, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes
Hiskias, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von
Juda.
$2$ Wegraffen, ja, wegraffen werde ich alles von der Fläche
des Erdbodens, spricht der HERR; $3$ wegraffen werde ich
Menschen und Vieh, wegraffen die Vögel des Himmels und die
Fische des Meeres und die Trümmerhaufen samt den Gottlosen;
ausrotten werde ich die Menschen von der Fläche des Erdbodens,
spricht der HERR. $4$ Und ich werde meine Hand ausstrecken
gegen Juda und gegen alle Bewohner von Jerusalem. Aus diesem Ort
werde ich den Rest des Baal[kultes], den Namen der
Götzenpriester samt den Priestern ausrotten $5$ und die, die
sich auf den Dächern vor dem Heer des Himmels niederwerfen, und
[neben denen,] die sich niederwerfen, [auch] die, die dem HERRN
schwören und [zugleich] bei ihrem König schwören, $6$ und die,
die vom HERRN abtrünnig geworden sind und die den HERRN nicht
suchen und nicht nach ihm fragen.
$7$ [Seid] still vor dem Herrn HERRN! Denn nahe ist der Tag
des HERRN, denn der HERR hat ein Schlachtopfer zubereitet, er
hat seine Geladenen geheiligt. $8$ Und es wird geschehen am
Tag des Schlachtopfers des HERRN, da werde ich die Obersten und
die Königssöhne und alle, die fremdländische Gewänder anziehen,
heimsuchen. $9$ An jenem Tag werde ich jeden heimsuchen, der
über die Schwelle springt, [alle,] die das Haus ihres Herrn mit
Gewalttat und Betrug füllen. $10$ Und es wird geschehen an
jenem Tag, spricht der HERR: Horch! Ein Geschrei vom Fischtor
her und ein Geheul von der Neustadt und lautes Krachen von den
Hügeln her! $11$ Heult, ihr Bewohner des Maktesch! Denn das
ganze Händlervolk ist vernichtet; alle, die Silber abwiegen,
sind ausgerottet. $12$ In jener Zeit wird es geschehen, daβ
ich Jerusalem mit Leuchten durchsuche und die Männer heimsuche,
die auf ihren Hefen festsitzen, die in ihrem Herzen sagen: Der
HERR wirkt nichts Gutes und wirkt nichts Böses. $13$ Ihr
Vermögen wird der Plünderung [verfallen] und ihre Häuser der
Verödung. Sie werden Häuser bauen und sie nicht bewohnen,
Weinberge pflanzen und deren Wein nicht trinken.
$14$ Nahe ist der groβe Tag des HERRN; er ist nahe und eilt
sehr. Horch! Der Tag des HERRN ist bitter. Da schreit [selbst]
der Held. $15$ Ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der
Not und der Bedrängnis, ein Tag des Verwüstens und der
Verwüstung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag
des Gewölks und des Wolkendunkels, $16$ ein Tag des Horns und
des Kampfgeschreis gegen die befestigten Städte und gegen die
hohen Zinnen. $17$ Und ich werde die Menschen ängstigen, so
daβ sie einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen den HERRN
gesündigt haben. Ihr Blut wird verschüttet werden wie Staub und
ihre Eingeweide wie Kot. $18$ Auch ihr Silber, auch ihr Gold
wird sie nicht erretten können am Tag des Grimms des HERRN; und
durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt
werden. Denn Vernichtung, ja, Entsetzen wird er wirken bei allen
Bewohnern des Landes.
\2\
Androhung des Gerichts über Juda als Aufruf zur Buβe - Gericht
über verschiedene Völker.
$1$ Rafft euch zusammen, rafft euch auf, du Nation, die nicht
[nach Gott] verlangt, $2$ bevor der Ratschluβ sich
verwirklicht - wie Spreu geht der Tag vorüber -, bevor die
Zornesglut des HERRN über euch kommt, bevor der Zornestag des
HERRN über euch kommt! $3$ Sucht den HERRN, alle ihr Demütigen
des Landes, die ihr sein Recht getan habt, sucht Gerechtigkeit,
sucht Demut! Vielleicht werdet ihr geborgen am Zornestag des
HERRN.
#
V. 4-7: Jer 47; Hes 25,15-17; Am 1,6-8.
#
$4$ Denn Gaza wird verlassen und Aschkelon zum Ödland werden.
Aschdod wird man am [hellen] Mittag vertreiben, und Ekron wird
entwurzelt werden. $5$ Wehe den Bewohnern des Landstrichs am
Meer, der Nation der Kreter! Das Wort des HERRN über euch
[lautet]: Kanaan, Land der Philister, ich werde dich vernichten,
[so daβ] kein Bewohner mehr [bleibt]. $6$ Und der Landstrich
am Meer wird zu Weideplätzen, zu Zisternen der Hirten und zu
Schafhürden werden, $7$ und es wird ein Landstrich für den
Rest des Hauses Juda sein. Sie werden darauf weiden [und] sich
am Abend niederlegen in den Häusern Aschkelons, denn der HERR,
ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Geschick wenden.
#
V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; 49,1-6; Hes 21,33-37; 25,1-11; Am
1,13-15; 2,1-3.
#
$8$ Ich habe die Schmähung Moabs und die Hohnreden der Söhne
Ammon gehört, mit denen sie mein Volk geschmäht und gegen sein
Gebiet groβgetan haben. $9$ Darum, so wahr ich lebe, spricht
der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ja, Moab soll wie
Sodom werden und die Söhne Ammon wie Gomorra, ein [von] Unkraut
[überwucherter] Boden und eine Salzgrube und ein Ödland für
ewig. Der Rest meines Volkes wird sie ausplündern und der
Überrest meiner Nation sie als Erbteil besitzen. $10$ Dies
[geschieht] ihnen für ihren Hochmut, weil sie das Volk des HERRN
der Heerscharen geschmäht und gegen es groβgetan haben. $11$
Furchtbar wird der HERR gegen sie sein, denn er wird alle Götter
der Erde hinschwinden lassen; und alle Inseln der Nationen
werden sich vor ihm niederwerfen, jeder von seinem Ort aus.
$12$ Auch ihr, Kuschiter, ihr werdet von meinem Schwert
durchbohrt sein.
#
Jes 10,5-34; Nah 1-3.
#
$13$ Und er wird seine Hand gegen Norden ausstrecken und wird
Assur vernichten und Ninive zur Öde machen, dürr wie die Steppe.
$14$ Und in seiner Mitte werden sich Herden lagern, allerlei
Tiere; auch Wüstenkauz und Eule werden auf seinen
[Säulen]knäufen übernachten. Eine Stimme singt im Fenster,
Verwüstung auf der Schwelle, denn er hat das Zederngetäfel
bloβgelegt. $15$ Das ist die ausgelassene Stadt, die in
Sicherheit wohnte, die in ihrem Herzen sagte: `Ich und sonst gar
nichts! Wie ist sie zur Wüste geworden, zum Lagerplatz der
wilden Tiere! Jeder, der an ihr vorübergeht, wird zischen, wird
[höhnisch] seine Hand schwenken.
\3\
Anklage gegen Jerusalem.
$1$ Wehe der Widerspenstigen und Befleckten, der gewalttätigen
Stadt! $2$ Sie hat auf keine Stimme gehört, keine
Zurechtweisung angenommen; auf den HERRN hat sie nicht vertraut,
ihrem Gott hat sie sich nicht genaht. $3$ Ihre Obersten in
ihrer Mitte sind brüllende Löwen, ihre Richter sind Wölfe am
Abend, die nichts für den Morgen übriglassen. $4$ Ihre
Propheten sind leichtfertig, treulose Männer; ihre Priester
entweihen das Heiligtum, tun dem Gesetz Gewalt an. $5$ Der
HERR ist gerecht in ihrer Mitte, er tut kein Unrecht; Morgen für
Morgen stellt er sein Recht ans Licht, es bleibt nicht aus. Aber
der Ungerechte kennt keine Scham. $6$ Ich habe Nationen
ausgerottet, ihre Zinnen sind verödet; ich habe ihre Straβen
verwüstet, so daβ niemand hindurchzieht; ihre Städte sind
verheert, so daβ niemand da ist, kein Bewohner mehr. $7$ Ich
sprach: Gewiβ wirst du mich fürchten, wirst Zurechtweisung
annehmen! Und ihre Wohnung würde nicht ausgerottet werden -
alles, was ich über sie verhängt habe. Jedoch, sie gingen [nur
noch] früher daran, verschlimmerten alle ihre Taten.
\3\
Läuterung durch Gericht - Wiederherstellung Israels.
$8$ Darum wartet auf mich, spricht der HERR, auf den Tag, an
dem ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist es,
die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen,
um mein Strafgericht über sie auszugieβen, die ganze Glut meines
Zorns, denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde
verzehrt werden.
$9$ Dann aber werde ich den Völkern andere, reine Lippen
geben, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und ihm
einmütig dienen. $10$ Von jenseits der Ströme Kusch werden sie
mir meine Anbeter, meine zerstreute Schar, als Opfergabe
darbringen. $11$ An jenem Tag brauchst du dich nicht mehr all
deiner Taten zu schämen, durch die du den Bruch mit mir
vollzogen hast. Denn dann werde ich deine hochmütigen Prahler
aus deiner Mitte wegnehmen, und du wirst künftig nicht mehr
überheblich sein auf meinem heiligen Berg. $12$ Und ich werde
in deiner Mitte ein demütiges und geringes Volk übriglassen, und
sie werden beim Namen des HERRN Zuflucht suchen. $13$ Der Rest
Israels wird kein Unrecht tun und keine Lüge reden, und in ihrem
Mund wird keine trügerische Zunge gefunden werden, sondern sie
werden weiden und lagern, und niemand wird sie aufschrecken.
$14$ Juble, Tochter Zion, jauchze, Israel! Freue dich und
frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! $15$ Der HERR
hat deine [Straf]gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt.
Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte, du wirst kein
Unglück mehr sehen. $16$ An jenem Tag wird in Jerusalem gesagt
werden: Fürchte dich nicht, Zion, laβ deine Hände nicht
erschlaffen! $17$ Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte,
ein Held, der rettet; er freut sich über dich in Fröhlichkeit,
er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt über dich mit Jubel.
$18$ Die fern von der Festversammlung Trauernden sammle ich -
sie sind ja von dir -, um meinetwillen tragen sie Schmach.
$19$ Siehe, zu jener Zeit werde ich an denen handeln, die dich
unterdrücken. Ich werde das Hinkende retten und das Vertriebene
werde ich zusammenbringen. Und ich werde sie zum Lobpreis und
zum Namen machen in jedem Land ihrer Schande. $20$ In jener
Zeit werde ich euch herbeiholen und zu [jener] Zeit euch
sammeln. Denn ich werde euch zum Namen und zum Lobpreis machen
unter allen Völkern der Erde, wenn ich euer Geschick vor euren
Augen wenden werde, spricht der HERR.